"Ich durfte von vielen guten Führungskräften lernen”, schwärmt Sabine Abeln rückblickend auf ihre Zeit bei RWE, „Vorgesetzte, die zuhören und echtes Interesse zeigen, die zielorientiert und dabei menschlich sind. Das waren meine Vorbilder, die heute mein eigenes Handeln beeinflussen.“ Zahllose Umstrukturierungen und lange Entscheidungsprozesse habe sie dort erlebt, aber darin lag auch etwas Faszinierendes: “Zwanzig Jahre lang an drei Standorten – da hat man nie das Gefühl, das gleiche zu machen. Man identifiziert sich mit einem so großen Konzern und lernt eine Menge über Strategieprozesse und sich neu zu fokussieren.”
Mittlerweile fühlt sie sich zusammen mit ihrer Familie im Emsland wieder zuhause. Der Schritt, dort hinzuziehen, hatte wohl auch damit zu tun, dass die Bande in die alte Heimat nie ganz abgerissen war. „Nach dem Abi wollte ich sehr gerne weg aus Papenburg, etwas anderes sehen, woanders leben und Erfahrungen sammeln. Auch ohne einen konkreten Rückkehr-Plan.“ Den Schritt hat sie nie bereut, doch mit Kindern weiß sie doch die Vorteile im Emsland zu schätzen. Und so ging es 2013 mit Sack und Pack zurück nach Papenburg. Einige Jahre ist sie zwischen Papenburg und Dortmund gependelt. Fast drei Jahre Pause für ihren dritten Sohn Michel und die Homeoffice-Periode während der Corona Zeit, haben es angenehmer gemacht. „Dabei wurde mir jedoch auch klar, dass ich die Strapazen des regelmäßigen Pendelns nicht mehr auf mich nehmen wollte. Als „mein“ Unternehmen dann noch von E.ON übernommen wurde, hat sich doch viel geändert. Das konnte man spüren. Die Kultur wurde eine andere,” wie sie sagt. Da ist die Entscheidung, die wohl vorher unterschwellig spürbar war, gereift, dem Konzern den Rücken zu kehren und in der alten Heimat auch beruflich Fuß zu fassen.