Nachhaltig, fair produziert und vegan müssen die Produkte sein, die auf der Plattform Veganoom verkauft werden. Zwei Lingener haben sie gegründet, das Angebot wächst.
Logistik CO2-neutral gedacht – und gemacht
Nachhaltig, fair produziert und vegan müssen die Produkte sein, die auf der Plattform Veganoom verkauft werden. Zwei Lingener haben sie gegründet, das Angebot wächst.
Veganer verzichten im Vergleich zu Vegetariern nicht nur auf Fleisch, sondern auf sämtliche Lebensmittel, in denen tierische Produkte wie Milch oder Eier vorkommen. Und häufig geht eine solche Einstellung über die Ernährung hinaus: Völlig vegan lebende Menschen achten auch sonst – etwa hinsichtlich Kosmetik- oder Haushaltsartikeln – darauf, dass keinerlei tierische Inhaltsstoffe enthalten sind.
Solche Erzeugnisse bietet seit Kurzem die Online-Handelsplattform Veganoom zum Kauf an. Gegründet wurde diese von Gazzan Fakih und seiner Schwester Fatima Wellnitz aus Lingen. Ob Pflanzendrink oder Graspapier-Etikett: Auf „Veganoom“ kann grundsätzlich alles vertrieben werden, solange es den zentralen Kriterien nachhaltig, fair und vegan genügt.
Fakih und Wellnitz sind in der Emsstadt keine Unbekannten: er durch seine Aktivitäten in der Gastronomie, sie durch ihren Feinkoststand auf dem Lingener Wochenmarkt. Nachdem Gazzan Fakih sich Ende 2019 aus der Gastronomie zurückgezogen hatte, entstand die Idee, ein veganes Produkt des Marktstandes deutschlandweit zu veräußern.
Um welches Produkt es sich genau handelt, soll noch nicht verraten werden: Hier seien die Planungen noch nicht abgeschlossen. Allerdings erschienen den beiden Geschwistern die bestehenden Plattformen im Internet, vor allem die großen Anbieter, für das Vorhaben nicht geeignet – sodass Fakih und Wellnitz den Einfall hatten: „Wir müssen unsere eigene Sache machen.“ Und so habe man schließlich nicht nur für das eigene Problem eine Lösung gefunden.
Nachdem der Eintrag ins Handelsregister bereits 2020 erfolgt war, ging „Veganoom“ Ende 2021 auch operativ an den Start. Der Firmenname vereint dabei die Begriffe „Vegan“ und „Konsum“, das doppelte „O“ wird wie im Englischen als „U“ gesprochen und im Unternehmenslogo als mathematisches Unendlichkeitszeichen – in Anspielung auf den Nachhaltigkeitsgedanken – dargestellt.
Mittlerweile sind bereits ein gutes Dutzend junger Unternehmen mit ihren Produkten auf „Veganoom“ vertreten, unterteilt in die Kategorien Lebensmittel, Haushalt und Kosmetik, die sich wiederum in einzelne Bereiche gliedern wie Rohkost, Aufstriche, Snacks, Textilien, Putzmittel sowie Zahn- und Körperpflege. Die Anbieterfirmen sind alle sogenannte Start-ups, von denen viele ebenfalls erst vor kurzer Zeit gegründet wurden.
Jüngst hat „Veganoom“ ein Büro im Lingener IT-Zentrum an der Kaiserstraße bezogen. Dort ist Gazzan Fakih zurzeit insbesondere mit der Akquise weiterer Anbieter beschäftigt, zwei Studenten unterstützen ihn im Bereich Social Media. Rund 900 „Follower“ hat „Veganoom“ aktuell auf Instagram. „Wichtig ist uns vor allem die Transparenz“, sagt der 36-Jährige. „Die Kunden sollen schon auf unserer Webseite erfahren, was die Produkte ausmacht und welche Menschen und Unternehmen dahinterstehen.“
Geht auf „Veganoom“ eine Bestellung ein, wird diese nicht einfach an den Produzenten weitergegeben: Fakih verfügt über ein Lager, das seitens der Hersteller auf Kommission bestückt wird – und die Pakete für den Weiterversand mit „DHL GoGreen“ stellt er selbst zusammen. So kommen also nicht mehrere einzelne Päckchen der jeweiligen Anbieter beim Kunden an, sondern pro Einkauf nur ein Paket, das die komplette bestellte Ware enthält.
Als Gazzan Fakih damals seiner Familie und Freunden von den Plänen erzählte, hätten diese mitunter noch gesagt: „Du spinnst!“ Umso glücklicher ist er nun, wenn er sieht, wie die Prozesse funktionieren: „Es ist ja schließlich wie ein Baby, das man großzieht“, meint Fakih lachend, der selbst dreifacher Familienvater ist. Ihm sei es ein wichtiges Anliegen, den Kindern eine Welt zu hinterlassen, die bewohnbar bleibt. Mit jeder Bestellung werden deshalb auch soziale Projekte beziehungsweise Organisationen wie „Viva con Agua“ unterstützt.