Lange glaubten die Menschen, dass nur Riesen, also Hünen, in der Lage gewesen sein könnten, die steinernen Kolosse derart aufeinander zu stapeln. In Wahrheit waren es einfache Bauern, die selbst noch in Holzhütten hausten und wochenlang an den steinernen Monumenten schufteten.
In erstaunlich kurzer Zeit und mit überraschend einfachen Mitteln wurden Großsteingräber konstruiert. Die Findlinge zogen Ochsen – vorzugsweise bei hartgefrorenem Boden – über Baumstämme. Über Rampen türmte man die Deckensteine auf. Zum Schluss kam Erde über den Hügel, fertig war das Hünenbett. Solche Hunebedden - niederdeutsch für Riesenbetten - begegnen dem Waldspaziergänger an vielen Orten im Emsland. Schaurig schön ist das besonders, wenn sich der Nebel über den Waldboden legt. In den Gräbern wurden bis zu 150 Menschen aus mehreren Generationen bestattet. Viele der Gräber wurden allerdings in den vergangenen Jahrhunderten zerstört, die Steine als Fundamente für Häuser und Kirchen genutzt. Erst seit 1825 ist das verboten.
Die Straße der Megalithkultur, die sich 330 Kilometer lang durch das westliche Niedersachsen windet, verbindet zwischen Osnabrück und Oldenburg allein 70 solcher Großsteingräber.