Bildung wird im Emsland groß geschrieben. Die „Bildungsregion Emsland“ ist eine der ältesten in Niedersachsen – und ganz vorn dabei.
Bildungsregion Emsland ist in Niedersachsen Musterschüler

Von der Wiege bis ins Alter: Bildung im Blick

Bildung ist wichtig. Sie hilft uns, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, eine Arbeit zu finden und uns an der Gesellschaft zu beteiligen. Sie ist außerdem die Basis einer erfolgreichen Wirtschaft. Die „Bildungsregion Emsland“ ist eine der ältesten in Niedersachsen – und ganz vorn dabei.

Bildung bedeutet im Emsland lebenslanges Lernen – von der frühkindlichen Sozialisation bis zur Erwachsenenbildung. Damit jeder im Emsland das passende Bildungsangebot erhält, hat der Landkreis vor 20 Jahren die „Bildungsregion Emsland“ geschaffen. Sie zählt zu den ältesten Bildungsregionen Niedersachsens und hat Pionierarbeit geleistet, denn der emsländische Schul- und Bildungsverbund ist Vorbild für andere Regionen. Das zog 2016 auch den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck in die Bildungsregion Emsland.

Entstanden ist die Bildungsregion nach dem „Pisa-Schock“ 2001, als Bund und Länder beschlossen, durch Bildungsmonitoring das Bildungswesen zu verbessern. Niedersachsen startete in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung das Pilotprojekt „Erweiterte Eigenverantwortung in Schulen und Qualitätsvergleiche in Bildungsregionen – neue Steuerung im Schulsystem des Landes Niedersachsen“ und im Emsland kam der Stein für ein Erfolgskonzept ins Rollen.

Von der Kita bis zur Erwachsenenbildung: Vernetzt für ein starkes Bildungsangebot

In der Bildungsregion Emsland sind von der Kita über die Schulen und Hochschulen bis zu den Stätten der Erwachsenenbildung Verantwortliche miteinander vernetzt. Mitglieder sind 169 der 174 emsländischen Schulen, 139 der 195 Kindertagesstätten, drei Tagesbildungsstätten sowie 24 Bildungsinstitutionen aus dem Emsland (Stand: April 2025). Arbeitskreise mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Bildungskonferenzen und jährliche Fachtage dienen der Weiterbildung und fördern den Austausch: Eine Konferenz 2025 widmet sich beispielsweise dem Schwerpunkt Demokratiebildung, ein Fachtag rückt das Thema Berufsorientierung in den Fokus.

Aber auch die Bildungsregion selbst ist in vielfältiger Weise vernetzt, zum Beispiel mit dem Wirtschaftsverband Emsland und der Wirtschaftsregion Ems-Achse, und ist Teil der Steuerungsgruppe, die ein Inklusionskonzept für den Landkreis Emsland erarbeitet. „Die Dimension und Vielfalt der emsländischen Bildungslandschaft stehen außer Frage. Gleichzeitig ist es ein Mehrwert für den Landkreis, dass wir uns in viele Bereiche mit der eigenen Bildungskompetenz einbringen können”, unterstreicht Landrat Marc-André Burgdorf.

Ein großes Plus: das datenbasierte Bildungsmanagement

Als einer der ersten Landkreise Deutschlands veröffentlicht das Emsland seit 2008 regelmäßig einen regionalen Bildungsbericht, damit die Verantwortlichen mit belastbaren Informationen und Zahlen arbeiten können. „Weiterentwicklung und Verbesserung der Bildungsqualität braucht eine sichere Wissensbasis”, erklärt Martin Gerenkamp, der beim Landkreis Emsland dem Bereich vorsteht. So erfolgt zur Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation seit langem eine Schülerbefragung, die seit 2022 digital durch das Bildungsbüro durchgeführt wird. Auch die drei Berufsinformationsbörsen im Emsland werden inzwischen hier koordiniert. Firmen und Bildungseinrichtungen informieren jährlich in Lingen, Meppen und Papenburg über Ausbildungsberufe und Studiengänge, so dass Schulabgänger besser auf ihre Berufswahlentscheidungen vorbereitet werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist für die Bildungsregion das Thema frühkindliche Bildung. Gemeinsam mit den Kitas wurde ein gemeinsames, trägerübergreifendes Qualitätsverständnis für Kitas entwickelt. Insbesondere im Bereich der Sprachbildung und Sprachförderung wurden so erhebliche Fortschritte im Zusammenspiel von Sprachförderung–Kita–Grundschule erzielt. 

Wie einzelne und die gesamte Gesellschaft von vielfältiger Bildung profitieren

Nach und nach wurden zusätzliche Aufgabenfelder definiert und weiterentwickelt, in den Fokus rückten etwa die Digitalisierung und die Erwachsenenbildung. So gibt es heute neben den Schwerpunkten Kita und Schule auch die berufliche, persönliche und kulturelle Bildung als zentrale Handlungsfelder. Zur Vernetzung von Schule und Kultur fördert die Bildungsregion seit zwei Jahren die Besuche der vier großen emsländischen Museen durch die emsländische Schülerschaft. Zuletzt wurden in einem Filmprojekt spannende und authentische Bildungs(um)brüche von vier Emsländerinnen und Emsländern geschildert. „Die Vielfalt ist wichtig. Sie fördert den Austausch und ermöglicht einen Blick über den Tellerrand hinaus”, unterstreicht Gerenkamp. „Ziel ist es, Impulse und Angebote zu schaffen und so die Bildungsbiografien von den Kleinsten bis zu den Senioren positiv zu begleiten.”

Finanziert werden solche Projekte ebenso wie die Bildungskonferenzen, Fachtage und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte durch den regionalen Bildungsfonds, eine solche Finanzierungsmöglichkeit ist landesweit einmalig. „Wir wollen ein Multiplikator sein für gute Ideen”, so Gerenkamp: „Das kostet Geld, aber in Bildung zu investieren lohnt sich immer. Für jeden einzelnen und für uns alle.”