Wer in Lingen aufgewachsen ist, der kennt diese schöne Kleinstadt. Doch auch mit allen Facetten? Lingen hat sich im Laufe der vergangenen Jahre weiterentwickelt – sowohl bezüglich des Stadtbildes als auch in Sachen Freizeitangebote. Nicht selten hört man: „In Lingen hat man alles, was man braucht.“ Deshalb kommen viele „Kurzauswanderer“ auch wieder zurück in ihre Heimatstadt…
Die Struktur der emsländischen Kleinstädte ist sich meist sehr ähnlich: Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt sowie in diversen Orts- und Stadtteilen, drum herum ländliche Strukturen mit idyllischen Familienhäusern und dazu gute Anbindungen an die nächste Bundesstraße oder Autobahn. Aber was genau macht Lingen liebenswert?
Mit 56.000 Einwohnern ist dieses „Städtchen“ das größte im Emsland. Mit Fug und Recht lässt sich zudem behaupten: Im Emsland ist Lingen die Stadt, welche die meisten Menschen aus verschiedenen Bundesländern anzieht. Nein, dies ist keine überspitzte Lobeshymne auf Lingen oder gar eine Kritik an die anderen emsländischen „Großstädte“ wie Meppen oder Papenburg.
Lingen ist seit jeher eine Studentenstadt. War im 17. Jahrhundert noch der Universitätsplatz in der Innenstadt das Zentrum des Wissens, ist es heute der Campus Lingen als Zweigstelle der Hochschule Osnabrück. Rund 2000 junge Menschen von überall studieren an der örtlichen Hochschule, die absolut einzigartig ist. Die Hallen des Campus verbinden Lingens Historie und den Fortschritt wie kein zweiter Ort in der Stadt. Alte Querstreben und Elemente aus Zeiten, in den die Campushalle noch ein Eisenbahnausbesserungswerk war, wurden geschickt in die neue Architektur eingebracht. Gepflanzte Bäume runden das Bild ab. Kein Wunder also, dass man beim Blick durch das Fenster während eines Seminars immer wieder Menschen inmitten eines Fotoshootings erspäht. Der Campus ist einfach eine ideale und lichtdurchflutete Kulisse dafür.
Kino, Theater, Schwimmbäder, Gastronomie: Na klar. All dies gehört natürlich auch zu Lingen und bietet diverse Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Doch besonders wird Lingen vor allem durch die einzelnen Veranstaltungen, bei denen die Palette von Streetfood-Festivals bis hin zu Feierabendmärkten und After-Work-Partys reicht.
Doch nicht nur das: In Lingen sind die Macher Zuhause. Einer der Gesichter der Lingener Gastronomie ist Markus Quadt. Er führt nicht nur drei verschiedene Betriebe mit jeweils unterschiedlichen und einzigartigen Konzepten, er mischt auch bei vielen Veranstaltungen mit oder hat diese selbst initiiert. Ein kleines Straßenfest hier, eine Bierkultur dort, dazu noch ein Wirtefest und schon hat man viele glückliche Lingener sowie viele Besucher von außerhalb.
Kultstatus hat eine ebenfalls hausgemachte Lingener Veranstaltung: das Abifestival. Bereits seit 1981 gibt es die Musiksause, erstmalig in 2019 als Neuauflage: das Lautfeuer. Die Wochenend-Festival, welches traditionell von zahlreichen Abiturienten organisiert und betreut wird, zieht im Sommer immer wieder tausende Besucher an.
Und auch für die Jüngeren und deren Eltern gibt es etwas Besonderes in Lingen. Hier entstand vor 16 Jahren das erste Welt-Kindertheater-Fest. Alle vier Jahre findet über mehrere Tage ein wahres Theaterspektakel statt – mal in Russland, Australien oder eben wie in 2018 wieder an seiner Geburtsstätte in Lingen. 350 Kinder aus 17 Ländern feierten dann ein buntes Fest der Kulturen, angefangen an mit einer Parade von der Emslandarena in die Innenstadt.
Apropos Emslandarena: Dort stehen regelmäßig nationale und internationale Stars auf der Bühne. Die 2013 erbaute Arena zählt zu den besten Konzert- und Mehrzweckhallen Deutschlands. Beweis dafür war nicht zuletzt die Nominierung im Jahr 2015 für den Live-Entertainment-Award in der Kategorie „Halle/Arena des Jahres (Kapazität 3000 bis 5000 Besucher)“.
Nicht zu vergessen ist eines der Markenzeichen Lingens: die Kivelinge. Der Verein hat eine lange und alte Geschichte. Damals galten die unverheirateten Bürgersöhne als Beschützer der Stadt. Heute haben die aktiven Mitglieder zwar immer noch den Familienstand „ledig“, jedoch dienen sie noch immer ihrer Stadt, insbesondere durch viel ehrenamtliche Arbeit und Veranstaltungen für jedermann. Die Größte von ihnen ist das Kivelingsfest, das alle drei Jahre den Lingener Marktplatz in ein Mittelalter-Spektakel verwandelt.
Von wegen „ländliche Kleinstadt“. Wie Sie sehen ist in Lingen jede Menge los – und genauso gut lässt es sich hier auch entspannen. Möglichkeiten dafür gibt es beispielsweise an der Ems, bei einer Radtour am Dortmund-Emskanal, einem Halt im schönen Hankenfähr oder im Emstal.
Wer diese Stadt für sich entdeckt, wird sie sowie die herzlichen und aufgeschlossenen Menschen schon bald in ihr Herz geschlossen haben!
